Stiftungsfest Mai 2022

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5. ALPINIA VON 1945 - 1965

Die allererste Nachkriegszeit sah Alpinia als die stärkste und schwungvollste Verbindung im ICV. Die Bundesbüder Blondl und Hirnschal gründeten im Mai 1945 gemeinsam mit dem damaligen VOP der Caroliner Graz die "Österreichische Hochschülerchaft" in Innsbruck.
Die Schlüsselpositionen der neugegründeten Hochschülerschaft lagen fast zur Gänze in den Händen von Austriern und Alpiniern.
Der Nimbus der Verbindung, die mitten in der schwersten Kriegszeit entstanden ist und sich bewährt hat, zog am 5. Stiftungsfest 1945 nicht weniger als 25 Füchse zur Rezeption, womit der damalige Fuchsenstall fast ausnahmslos aus Kriegsheimkehrern bestand.

Daneben holte man an innerer Arbeit nach, was bisher noch fehlte: man arbeitete eine GO aus, revidierte den alten Komment und schaffte ein neues Liederbuch.
Als Beweis für die starke Anziehungskraft der Verbindung zu der Zeit kann gewertet werden, daß die Alten Herren der noch nicht reaktivierten Rheno-Danubia daran dachten, der Alpinia eine Fusion der beiden Verbindungen vorzuschlagen.

Eine Achillesferse, die durch die schwierige materielle Lage der ersten Nachkriegszeit bedingt war und sich noch fast zehn Jahre durch die Verbindungsgeschichte ziehen sollte, war die Budenfrage. Bei der Leopoldina fand man vorübergehend Unterschlupf.

1947 geriet Alpinia erstmals in eine ernste Krise. Darüber kann der Rekordstand von 80 Aktiven nicht hinwegtäuschen - im Gegenteil: gerade diese unverhältnismäßig große Zahl verhinderte unter den gegebenen Umständen einen festen Zusammenhalt.
Die vielen aus der Gefangenschaft heimkehrenden Alpinier fanden sich nur schwer mit den inzwischen Nachgerückten zusammen; eine tragende und ausgleichende Altherrenschaft gab es noch nicht.
So kam es in der Frage der neuen Gestaltung des Verbindungslebens zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen den „Konservativen“ und den „Reformern“. Nur knapp ging die Verbindung an der Teilung vorbei.

Ab nun ist ein stetiger Abstieg zu verzeichnen.
Die nunmehr alle reaktivierten Verbindungen des ICV schoben sich (wobei die Unterstützung durch die starken Philisterien von ausschlaggebender Bedeutung war) in den Vordergrund, und Alpinia wurde immer mehr an den Rand gedrängt. Dazu kam, daß die bisherige Bude im Leopoldenhaus gekündigt wurde.
Ein Semester lang mußte die Verbindung heimatlos umherirren; nicht gerade ein Anreiz für eventuelle Spefüchse. Als im Gasthof „Bierstindl“ eine Bleibe gefunden wurde, änderte sich die Misere auch nicht.

Doch 1950 wurde der erste Schritt zu einer entscheidenden Sanierung getan: in Wien, Oberösterreich, Salzburg und Tirol konstituierten sich Alpinier-Landesverbände.
Damit hatte auch die Aktivitas einen entsprechend festen moralischen Boden unter den Füßen, wenn die Früchte auch noch einige Zeit auf sich warten ließen.
Die naturgemäß zahlenmäßig schwache Altherrenschaft und das fehlende Zuhause blieben vorderhand noch für lange Zeit die größten Hemmnisse für eine Sanierung der Verbindung.
Durch die vorübergehende Übersiedlung ins Gasthaus „Goldenes Kreuz“ (WS 54/55) wurde die Lage nicht besser. Schließlich kehrte man im SS 56 wieder ins „Bierstindl“ zurück.
Ebenso schwand der Einfluß im ICV. Hatte man noch 1950 durchsetzen können, daß das Couleur an der Universität nur an einem Tag getragen wird, so wurden 1956 vier Couleurtage festgesetzt, ohne daß sich Alpinia besonders dafür erwärmen konnte.
Abgesehen von einigen schnell vorbeiziehenden Wellenbergen blieb Alpinia im nun schon bedrohlich lange dauernden Wellental.

Dies sollte sich Anfang der 60er Jahre ändern, in denen dann die Altherren-Landesverbände richtig zum Tragen kamen.
Der ganz überwiegende Teil der nun zu Alpinia Stoßenden wurde der direkten und indirekten Arbeit und Mühe der Altherrenschaft, besonders in Oberösterreich und Salzburg, verdankt.
Als nun auch die materiellen Mittel zur Verfügung standen, konnte der alte Plan der eigenen, zentral gelegenen Verbindungsbude fest ins Auge gefaßt werden. Ganz richtig wurde erkannt, daß die nun endlich wieder steigende Zahl der Aktivitas auf die Dauer nur gehalten werden kann, wenn sie durch das Band eines gemeinsamen Zuhause zusammengehalten wird.

Im SS 64 konnte die neue Bude in der Zollerstraße eingeweiht werden.
Von diesem gleichsam festen Podest aus entwickelten einige Alpinier sogar beachtliche Aktivität: von Salzburgern wurde mit Unterstützung des BC Alpinia die neue Salzburger CV-Verbindung Rupertina gegründet, somit eine Tochterverbindung der „wiedergenesenen“ Alpinia".

Das 25. Stiftungsfest im SS 65 war ein einzigartiges Manifest der jüngsten ICV-Verbindung.
Sie war wieder die zweitstärkste im ICV.
Nicht nur, weil sie als Gründer Männer hatte, die der Übermacht Paroli geboten hatten; die Krönung der seit 1960 wiederaufstrebenden Bewegung war die Rezeption des ersten Altherren-Sohnes im WS 65/66.

 
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