Stiftungsfest Mai 2022

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1. DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Um die Entstehung einer Verbindung verstehen zu können, ist es notwendig, den politischen, kulturellen und geistigen Zustand der Zeit zu beleuchten.

Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 bestimmte der Nationalsozialismus sowohl die politische, als auch die geistige und kulturelle Lage in Österreich.
Der CV war aufgelöst, und die Gestapo bemühte sich, mit allen Mitteln jedes Wiederaufleben im Keim zu ersticken.

a) Die „Corona“ in München

Am bischöflichen Gymnasium Paulinum in Schwaz maturierten die nachmaligen Stifter der Alpinia:

  • Siegfried Dengel v. Bidi (Gründungssenior)
  • Friedrich Pöll v. Jörg (Gründungsconsenior)
  • Lothar Schneider v. Bubi (Gründungsschriftführer)
  • Hermann Hörtnagl v. Loki (Gründungskassier)
  • Norbert Hollmann v. Haidi (Gründungs-FM)

Gemeinsam übersiedelten sie, als die Innsbrucker Universität infolge des Kriegsausbruches im September 1939 geschlossen wurde, zum Medizinstudium nach München.
Zusammengehörigkeitsgefühl von den gemeinsam verbrachten Gymnasialjahren her und patriotisches Bewußtsein ließen die geschlossene Freundschaft fortbestehen, auch in der „Hauptstadt der Bewegung“.

Die Zusammenarbeit in ideeller und materieller Hinsicht formte langsam einen festen Kreis, der sich selbst „Corona“ nannte.
Dadurch, daß Friedrich Pöll das Farbstudententum von seiner Ferialverbindung „Bernardia“ zu Stams-Telfs her kannte, und daß man leichte Fühlungsnahme mit aufrechten Münchner CVern hatte, reifte der Gedanke, dem in den Untergrund gedrängten CV beizutreten.

b) Die „Kameradschaft Schönerer“

Als bereits im Jänner 1940 die Innsbrucker Universität als „Deutsche Alpenuniversität“ den Betrieb wieder aufnahm, übersiedelte die „Corona“ zurück in die „Ostmark“.
Gefestigt durch die gemeinsame Diaspora in München wollten sie nun auch im eigenen Land die geknüpften Bande nicht mehr aufgeben, und daß diese Männer nicht von romantisch-heroischen Geist beseelt, eine eigene Organisation zu gründen die Absicht hatten, beweist die Überlegung, einer reaktivierten Innsbrucker CV-Verbindung beizutreten.

Doch sie mußten einsehen, daß das bei dem zunehmenden Druck, den die Gestapo ausübte, unmöglich war.
So entschloß man sich zu einem gewagten Unternehmen: man konstituierte sich offiziell als Untergruppe des NS-Studentenbundes, als die „Kameradschaft Schönerer“. Für einige Semester war damit der Fortbestand der Gemeinschaft gesichert.

Am 1. Mai 1940 tagte die Kameradschaft Schönerer inoffiziell und man beschloß die Gründung einer selbständigen  katholischen österreichischen Hochschulverbindung, die „Alpinia“ getauft wird.
Damit entschloß sich eine Handvoll junger Männer, gemeinsam der Macht und der Gleichschaltung die Stirn zu bieten.
Die Größe dieses Entschlusses kann nur richtig eingeschätzt werden, wenn man die Lage ringsherum im Auge behält: das erste Mal seit dem Niedergang des Heiligen Römischen Reiches waren alle Menschen deutscher Zunge in einem Reich zusammengefaßt, daß in Ost und West von Sieg zu Sieg eilte und sich auf eine tausendjährige Zukunft einrichtete - trotzdem wagten diese Studenten es, eine „österreichische“ Verbindung zu gründen.

Alpinia bestand ihre erste schwere Belastungsprobe: ihre Mitglieder wurden zersprengt.
Noch bevor das 1. Stiftungsfest gefeiert werden konnte, mußten die meisten zur Wehrmacht einrücken. Die ersten fielen - so auch Gründungssenior Siegfried Dengel im Februar 1941 bei Leningrad.

 
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